Uns alle bewegt im Moment die Corona-Krise. Sie wird analysiert, ihre Entwicklung antizipiert. Werfen wir einen Blick auf sie aus evolutionärer Sicht
Lineare Planungskonzepte werden einmal mehr über den Haufen geworfen. Wir sind gefordert, unsere evolutionär erworbene Fähigkeit einzusetzen, flexibel und kreativ mit Unerwartetem umzugehen. Unsere schnelle und unkonventionelle Anpassungsfähigkeit an schnelle Veränderungen in unserem Ökosystem ist gefragt. Ähnliche Erfahrungen hat Homo Sapiens vor über 10 000 Jahren gemacht. Schon zu Zeiten der neolithischen Transformation, als die Jäger und Sammler sesshaft wurden und unsere Kultur einen großen Sprung erlebte, stieg mit der Entstehung von immer größeren Dörfern und Städten und der Viehzucht massiv die Ausbreitung von Krankheiten, die aus der Nutztierhaltung übertragen wurden. Ganze Regionen starben aus. Auch die inzwischen weltweite sehr starke Vernetzung aus der Globalisierung hat enorme Vorteile gebracht, hat aber gleichzeitig unsere Interaktion hochgradig verwundbar gemacht. Was können wir daraus für Konsequenzen ziehen? Stärker wieder regional produzieren. Dezentrale Strukturen stärken. Besonders schnell verbreitet sich das Virus in den hochvernetzten städtischen Gebieten, in wirtschaftlich und bevölkerungsstarken Regionen. Braucht die Verstädterung einen Gegentrend? Der direkte Kontakt und schnelle Austausch von Viren untereinander ist das Problem. Unser Gehirn, das komplexeste Organ in der Natur, arbeitet anders. Es koordiniert, aber viele neuronale Aktivitäten laufen dezentral im ganzen Körper ab, hoch selbstorganisiert. Das schnelle Hochschaukeln von gefährlichen Prozessen wird verhindert, indem ein Neuron dem anderen auf eine Nachricht nicht direkt antworten kann, sondern dies über ein weiteres Neuron geschieht. Dadurch werden gefährliche „virale“ Verbreitungen eingeschränkt. Das bräuchten wir auch gegen Fake News im Internet.
Begreifen wir die Krise auch als Chance. In Venedig ist das Wasser so klar wie lange nicht und in den Häfen Italiens tauchen durch die Einstellung des Schiffverkehrs wieder Delfine auf. In den USA besteht durch die Corona-Krise wieder eine Chance, dass Trump mit seiner rückwärtsgewandten Klimapolitik und der Ankurbelung von Zwietracht zwischen den Menschen nicht wiedergewählt wird.
Das Corona-Virus hinterfragt unsere Lebens- und Wirtschaftskonzepte. Die neoliberale Ideologie, in der jeder nur auf sich selbst achtet und der Staat sich möglichst nicht einmischt, wackelt. Es braucht mehr Solidarität und staatliche Unterstützung. Die staatlichen Hilfen sollten aber so eingesetzt werden, dass die notwendigen ökosozialen Transformationsprozesse gestärkt werden und eine nachhaltige Modernisierung passiert.
Zurzeit sind durch die einschneidenden Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus viele Beschäftigte und Führungskräfte von starken Veränderungen in ihrem Berufsalltag und Privatleben betroffen: Massive Einbrüche bei den Einnahmen, plötzliches Homeoffice, Absagen von Dienstreisen und Veranstaltungen… Unsere Art zu arbeiten und zu interagieren wird aktuell in einen erheblichen Transformationsprozess gezwungen.
Wir unterstützen Sie gern in diesen herausfordernden Zeiten mit unserer langjährigen Kompetenz in Veränderungsprozessen von Organisationen. Nutzen Sie unsere digitalen Beratungsangebote per Video, per Messenger-Dienst, per Mail oder telefonisch. Gern beraten wir Sie dazu. Rufen Sie uns an unter 030/6490841.